ATF Öl
Zuletzt aktualisiert: 9. Oktober 2020

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Unsere Autos und Motorräder bringen täglich Topleistungen. Um diese Performance zu gewährleisten, müssen unzählige Prozesse im Fahrzeug optimal aufeinander abgestimmt sein. ATF Öl leistet einen entscheidenden Beitrag, damit das Zusammenspiel der verschiedenen Teile in einem Automatikgetriebe bestens funktioniert.

Unser ATF Öl Test 2023 soll dich vor einem Kauf von ATF Öl bzw. einem Ölwechsel ausreichend informieren. Um dir deine Kaufentscheidung zu erleichtern, beantworten wir in unserem Ratgeber die wichtigsten Fragen, führen zentrale Kaufkriterien auf und präsentieren unsere Empfehlungen.




Das Wichtigste in Kürze

  • ATF ist die englische Abkürzung für Automatikgetriebeöl und eignet sich daher speziell für Automatikgetriebe.
  • Als Schmierstoff vermindert ATF Öl den Verschleiß des Getriebes. Mit seinen diversen Funktionen trägt das Getriebeöl zur Leistungsfähigkeit bei und sorgt für die Betriebssicherheit des Fahrzeugs.
  • Im Gegensatz zum Motoröl muss Getriebeöl nur selten gewechselt werden. Ein regelmäßiger Ölcheck ist jedoch empfehlenswert. Fachleute empfehlen einen Getriebeölwechsel nach etwa 80.000 bis 100.000 Kilometern.

ATF Öl Test: Favoriten der Redaktion

Das beste ATF Öl für Doppelkupplungsgetriebe

Das DSG Getriebeöl von Mannol ist ein hochwertiges synthetisches Getriebeöl für Doppelkupplungsgetriebe. Als Mehrbereichsöl bietet es ein optimales Schmierverhalten bei hohen wie auch tiefen Temperaturen. Das ATF Öl von Mannol eignet sich für eine Vielzahl von Fahrzeugen.

Das Kombipaket von Mannol mit ATF Öl und Filter eignet sich bestens für DSG-Getriebe, die auch extremen Temperaturbedingungen ausgesetzt sind. Der Hydraulikfilter wird mit Dichtung mitgeliefert.

Das beste ATF Öl der höchsten Leistungsklasse

Das MANNOL Dexron VI zählt zu den ATF Ölen der höchsten Leistungsklasse. Es wurde speziell für Fahrzeuge von General Motors entwickelt. Durch eine optimale Additivmischung weist es eine exzellente Oxidationsstabilität, ein verbessertes Antischaumverhalten auf.

Bist du auf der Suche nach einem ATF Öl der höchsten Leistungsklasse, dann ist MANNOL Dexron VI die beste Wahl für dich. Es bietet dir höchsten Schutz vor Verschleiß und eine hohe Scherfestigkeit.

Das beste ATF Öl für Honda Automatikgetriebe

Das nachfolgend vorgestellte Produkt ist derzeit nicht verfügbar, weshalb wir es für dich übergangsweise durch ein alternatives Produkt mit ähnlichen Charakteristiken ausgetauscht haben. Ein Problem melden.

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Die HONDA ATF DW1 Formel ist ein Originalprodukt aus der USA und wurde speziell für alle Honda Automatikgetriebe hergestellt. Der Schmierstoff bietet einen besonderen Schutz für Dichtungs- und O-Ringe. Das ATF Öl verfügt über eine niedrige Oxidationsrate.

Das ATF DW1 Öl von Honda stellt für dein Honda Automatikgetriebe die beste Wahl dar. Dank der niedrigen Oxidationsrate erhältst du eine erhöhte Stabilität.

Das beste ATF Öl für Mazda 6-Gang-Getriebe

Das RAVENOL ATF FZ vollsynthetische Getriebeöl ist in einem 1, 4 und 20 Liter Gebinde erhältlich. Es eignet sich für Mazda 6-Gang-Getriebe und garantiert besten Schutz vor Verschleiß, Korrosion und Schaumbildung. Das AFT Öl verfügt über eine niedrige Viskosität und ein hervorragendes Schmiervermögen.

Wenn du den optimalen Schmierstoff für dein Mazda 6-Gang-Getriebe suchst, liegst du beim vollsynthetischen Getriebeöl von Ravenol goldrichtig. Du kannst das Öl auch bei tiefen Temperaturen im Winter benutzen.

Das beste Allrounder ATF Öl

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Das LIQUI MOLY 3652 Top Tec ATF 1100 glänzt durch seine vielfältigen Einsatzbereiche. Das synthetische Automatikgetriebeöl kann für Automatikgetriebe, Handschaltgetriebe, Lenkungssysteme, Hydrauliken und Nebenantriebe eingesetzt werden.

Das ATF Öl von Liqui Moly ist für dich optimal, wenn du ein Öl suchst, das du für möglichst viele Getriebearten einsetzen kannst. Durch eine optimale Additivmischung bietet es eine hohe thermische Stabilität und einen hervorragenden Schutz gegen Verschleiß.

Kauf- und Bewertungskriterien für ATF Öle

Je nach Fahrzeug, Getriebe und Anwendungsbereich muss das ATF Öl ganz anderen Anforderungen gerecht werden. Deshalb ist unabdingbar, dass du dich vor dem Ölwechsel gut darüber informierst, welches ATF Öl für dein Fahrzeug das richtige ist.

In den folgenden Abschnitten erläutern wir die wichtigsten Kaufkriterien. Sie sollen dir dabei helfen, einen Überblick zu gewinnen und die für dich passende Wahl zu treffen. Die Kriterien, anhand welcher du verschiedene ATF Öle miteinander vergleichen kannst, umfassen:

Nachfolgend erklären wir jedes Kriterium im Detail.

Anwendungsbereich

Als Erstes ist die Getriebeart deines Fahrzeuges entscheidend für die Wahl des Getriebeöls. Grundsätzlich werden die Getriebearten bei Kraftfahrzeugen in solche mit manueller oder automatisierter Betätigung unterteilt.

ATF Öle sind speziell für Automatikgetriebe von Kraftfahrzeugen konzipiert. Für Schaltgetriebe sollten andere Getriebeöle verwendet werden.

Bei den Automatikgetrieben gibt es nun drei verschiedene Systeme. Dazu zählt die Wandlerautomatik, welche am weitesten verbreitet ist und oftmals mit AT abgekürzt wird.

Ein zweites System ist das Doppelkupplungsgetriebe, meist DCT genannt. Und als dritte Möglichkeit eines Automatikgetriebes zählt das stufenlose Getriebe, welches mit CVT für Continuously Variable Transmissions abgekürzt wird.

Jedes davon stellt andere Anforderungen an das Getriebeöl. In der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick über die drei Arten von Automatikgetrieben.

Systemtyp Anforderungen an das Öl
Wandlerautomatik (AT) Niedrige Viskositätsklasse, hohe Scherstabilität, gutes Reibverhalten, hohe thermische Stabilität, EP- und AW-Eigenschaften, gute Wärmeabfuhr, Elastomerverträglichkeit
Doppelkupplungsgetriebe (DCT) Stabiles Reibverhalten bei Nasskupplung, thermische und oxidative Stabilität, EP- und AW- Eigenschaften, niedrige Viskosität bei hoher Scherstabilität, Elastomerverträglichkeit
Stufenloses Getriebe (CVT) Stabiles Reibverhalten, thermische und oxidative Stabilität, Anti-Schaumverhalten, verlässlicher Verschleißschutz, gute EP-Eigenschaften

Heutzutage wird ATF Öl auch für hydraulische Servolenkungen, als Schmiermittel einiger Allradantriebe sowie bei manchen neueren Schaltgetrieben eingesetzt.

Bei der Auswahl eines passenden AFT Öls solltest du dir also über die Getriebeart deines Fahrzeugs im Klaren sein und auf die richtigen Bezeichnungen (AT, CVT und DCT) achten.

Additivzusammensetzung

Ein Getriebeöl hat neben seiner Aufgabe als Schmierstoff viele weitere Funktionen zu erfüllen. Dazu gehört unter anderem die Regulierung der Fließfähigkeit, der Schaumbildung, der Reinigung, der Oxidation und der Viskosität. Je nach Getriebeart variieren die Anforderungen stark.

Um diese verschiedenen Aufgaben bewältigen zu können, werden dem Öl spezielle Zusätze, sogenannte Additive, beigemischt. Nur bei Agrarmaschinen und ähnlichen Fahrzeugen werden Getriebeschmierstoffe in der reinen Grundform eingesetzt. Alle anderen Fahrzeuge benötigen eine Mischung.

ATF Öle bestehen jeweils zu 75 bis 90 % aus bestimmten Grundölen und zu 10 bis 25 % aus Additiven. Das sind langkettige öllösliche Moleküle, die als Modifikatoren, Verbesserer oder als Inhibitoren wirken können.

Ihre Aufgabe besteht darin, bestimmte Eigenschaften des Schmierstoffes zu optimieren und dadurch den Verschleiß des Getriebes zu mindern.

In individueller und synergetischer Wirkungsweise beeinflussen die Additiven verschiedenste Eigenschaften des Schmierstoffs. Hier sind ein paar Beispiele von additiven Komponenten, die im ATF Öl chemische oder physikalische Prozesse auslösen:

  • EP – Modifikatoren (Extreme Pressure): verhindert das Verschweißen von metallischen Stoffen
  • AW – Modifikatoren (Anti-Wear): verringert die Reibung von Metalloberflächen
  • Pourpoint Verbesserer: beeinflusst den Stockpunkt bzw. die Fließfähigkeit
  • VI-Verbesserer: verändert die Viskosität
  • Antischaumzusätze: vermindert die Gefahr der Schaumbildung

Eine optimale Zusammensetzung der Additiven ist entscheidend, damit das Getriebeöl auch seine Aufgaben erfüllt. Deshalb ist es wichtig, dass du dich vor dem Kauf genügend über die Additiven in den ATF Ölen informierst.

Spezifikation der Hersteller

Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Spezifikation der Fahrzeughersteller. Da Automatikgetriebeöle genau auf die entsprechende Bauweise und die Anforderungen eines bestimmten Getriebes abgestimmt sein müssen, gibt es keine universelle Vorgabe für DAS passende ATF Öl.

Jeder Hersteller empfiehlt eigene Standards für ihre Fahrzeuge. Diese Empfehlungen sind jeweils im Handbuch deines Autos zu finden.

Bis heute gehören die Spezifikationen von General Motors und Ford zu den bedeutendsten Standards für ATF Öle. General Motors fasst die Anforderungen an die Automatikgetriebe mit dem Namen Dexron zusammen.

Die von Ford festgelegten Spezifikation wird Mercon genannt. Andere Fahrzeughersteller weltweit übernehmen häufig eine dieser Spezifikation und erweitern sie mit eigenen Standards.

Wie auch die Fahrzeuge wurden die technischen Spezifikationen von Dexron und Mercon im Laufe der Jahrzehnte immer weiterentwickelt. So folgte auf die erste Version von Dexron bald einmal Dexron II, danach III und weitere Varianten davon.

Die neuste Weiterentwicklung ist Dexron VI. Auch die Ford Automatikgetriebeöle wurden stets optimiert. Die aktuellste Spezifikation ist Mercon ULV.

Neben diesen beiden Herstellern haben sich auch weitere Firmenspezifikationen durchgesetzt. In der folgenden Tabelle sind die zurzeit am meisten eingesetzten ATF Öle aufgelistet.

Spezifikation Hersteller
Dexron VI General Motors
Mercon ULV Ford
ATF T-IV Toyota
WS-ATF Toyota
ATF+4 Chrysler
ZF ATF ZF

Im Werkstatthandbuch deines Autos findest du die Herstellerspezifikation für das Automatikgetriebeöl, welches verwendet werden soll.

SAE-Viskositätsklasse

Die Viskosität gibt Auskunft über die Zähflüssigkeit bzw. die innere Reibung des Schmierstoffs. Sie wird in Klassen unterteilt, die von der SAE festgelegt wurden. Die SAE „Society of Automotive Engineers“ ist eine internationale Gesellschaft zum Austausch im Bereich des technischen Lernens für die Mobilitätsindustrie.

Kleine SAE Ziffern bedeuten eine niedrige Reibung und dadurch eine hohe Fließfähigkeit. Je größer die Ziffer ist, umso zähflüssiger ist das Öl.

Wünschenswert wäre, dass die Viskosität bei jeder Temperatur gleich bleibt. Dies ist aber technisch nicht möglich, da Temperaturwechsel einen direkten Einfluss auf die Viskosität haben.

Um die Viskositätsdifferenz zwischen heiß und kalt möglichst gering zu halten, werden dem Öl Additive wie VI-Verbesserer hinzugefügt. Diese regulieren die Zähflüssigkeit des Schmierstoffs.

Die Viskositätsklassen der Getriebeöle befinden sich zwischen den Ziffern 70 und 250. Unterschieden werden zwei Typen:

  • Einbereichs-Getriebeöl: Hier kann zum Beispiel der Typ SAE 90 genannt werden.
  • Mehrbereichs-Getriebeöl: Ein Beispiel einer SAE-Klasse dieses Typs ist SAE 75W-90. Das „W“ in der Bezeichnung steht für Winter und kennzeichnet die Eignung für den Einsatz bei kalten Temperaturen. Die Zahl vor dem „W“ beschreibt die Viskosität bei Kälte, die zweite Ziffer bei hohen Temperaturen.

Ein ATF Öl ist qualitativ hochwertig, wenn die Viskositätsdifferenz zwischen niedrigen und hohen Temperaturen möglichst klein ist. Das bewirkt, dass das Öl trotz Temperaturunterschiede möglichst gleichmäßig fließt und dadurch den Verschleiß vermindert.

API-Klassifikation

Bei der Auswahl des passenden ATF Öls solltest du auch die API Klassifikation beachten. Die fünf verschiedenen Stufen geben Auskunft über das Leistungsvermögen des Getriebeöls und für welche Getriebeart es einzusetzen ist.

API ist die Abkürzung für American Petroleum Institute (API), welches diese grobe Einteilung vorgenommen hat.

Die Stufen 1 bis 5 unterscheiden sich in der Zusammensetzung der Additive und der Belastbarkeit des Schmiermittels. Die Bezeichnung „GL“ bedeutet, dass es sich um die Einteilung der Getriebeöle handelt. Denn die API Klassifikation gibt es auch für andere Öle, wie z.B. Motoröle.

Öle der Stufe GL 1 verfügen meist über keine Additive, wobei Schmierstoffe der GL 5 eine Vielzahl von Additiven beinhalten und deshalb auch einen optimalen Schutz vor Verschleiß bei grösseren Belastungen bieten.

Hier ist eine Übersicht über die 5 Stufen:

API Klassifikation Eignung für Beschreibung
GL 1 Kegelradverzahnungen, Schneckengetriebe, Agrarmaschinen oder nicht synchronisierte Schaltgetriebe in LKWs Nur für leichte Belastungen geeignet, meist ohne Additive
GL 2 höher belastete Schneckengetriebe, Traktoren, Agrarmaschinen Für gemäßigte Anwendungen, enthalten Additive
GL 3 Kegelradantriebe, LKW-Getriebe Für gemäßigte Anwendungen, etwa 2,7 % Additive
GL 4 Kegelrad- sowie Hypoidgetriebe mit kleinem Achsversatz Für mittelschwere Belastungen, bis zu 4 % Additive, optimales Synchronverhalten

Europa: Mindeststandard für synchronisierte Schaltgetriebe

USA: überwiegend für Lastkraftwagen, Traktoren und Omnibussen eingesetzt

GL 5 Hypoidgetriebe mit großem Achsversatz, Universalöl für alle Differentialgetriebe außer Gangschaltungsgetriebe Für raue Bedingungen, bis zu 6,5 % Additive

Heutzutage werden vorwiegend Schmierstoffe der Stufen GL 4 und GL 5 verwendet. Der Einsatz eines GL 4 Öls bei einem Fahrzeug, welches eigentlich eine GL-5-Variante benötigt, führt zu einem höheren Verschleiß.

Beim umgekehrten Fall ist eine Synchronisierung unmöglich. Ein Öl einer höheren Stufe ist also nicht automatisch besser.

Die Anforderungen der modernen Getriebearten sind äußerst komplex. Deshalb müssen neben der API Klassifikation auch die oben genannten Kriterien beim Kauf miteinbezogen werden.

Ratgeber: Häufig gestellte Fragen zu ATF Öle ausführlich beantwortet

Wenn du ein Getriebeöl kaufen möchtest, solltest du dir über seine Eigenschaften und seinen Einsatzbereich im Klaren sein. Nicht selten kommt es vor, dass Öle für den falschen Bereich verwendet werden und dadurch Schäden am Fahrzeug entstehen.

Deshalb beantworten wir in diesem Ratgeber häufig gestellte Fragen rund ums Thema ATF Öl.

Was ist ATF Öl?

Die Abkürzung ATF steht für die englische Bezeichnung Automatic Transmission Fluid und bedeutet auf Deutsch Automatikgetriebeöl. ATF Öl ist ein Hydrauliköl und wird als Schmiermittel bei Fahrzeugen mit Automatikgetrieben verwendet.

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Das richtige ATF Öl sorgt dafür, dass auch dein Oldtimer leistungsfähig bleibt. Der Schmierstoff vermindert den Verschleiß und leistet einen großen Beitrag zur Betriebssicherheit.
(Bildquelle: Noel Bauza / Pixabay)

Seine Hauptaufgabe besteht darin, den Verschleiß des Getriebes vorzubeugen. Dabei sorgt es dafür, dass die Zahnräder im Getriebe genügend geölt und gekühlt werden.

Unterschied zu Motoröl

Vom ATF Öl zu unterscheiden ist das Motorenöl. Beide habe gemeinsam, dass sie bei Fahrzeugen eingesetzt werden und als Schmiermittel den Verschleiß vermindern sollen. Sie dienen aber unterschiedlichen Zwecken.

Motorenöl kommt, wie der Name schon sagt, im Motor zum Einsatz und besitzt ganz andere Eigenschaften als Getriebeöl, da es viel höheren Temperaturen ausgesetzt ist. Durch die Verbrennungsvorgänge im Motor wird Motorenöl schmutzig, was einen regelmäßigen Austausch bedingt.

Getriebeöle müssen hingegen viel weniger gewechselt werden. Zudem unterscheiden sich die beiden Schmierstoffe in ihrer Viskosität. Getriebeöle sind dünnflüssiger als Motoröle.

Aufgrund er verschiedenen Eigenschaften sollte Motoröl nie fürs Getriebe oder umgekehrt Getriebeöl nie für den Motor verwendet werden. Dies könnte das Fahrzeug dauerhaft schädigen.

Welche Arten von ATF Öl gibt es?

ATF Öle unterscheiden sich hauptsächlich in der Herstellung der verwendeten Grundöle. Grundöle werden in zwei Hauptgruppen unterteilt:

  • mineralisches Öl
  • synthetisches Öl

Sie stellen die Basis und den Hauptbestandteil von Schmierstoffen dar und machen bis zu 90 % des Öles aus.

Mineralisches Öl

Im Gegensatz zu den vollständig künstlich hergestellten synthetischen Ölen wird Mineralöl kaum behandelt. Nachdem das Rohöl aus dem Erdboden befördert wurde, wird es nur noch destilliert und danach direkt abgefüllt. Deshalb sind mineralische Öle auch bedeutend günstiger als synthetische.

In der folgenden Tabelle stellen wir die Vor- und Nachteile von Mineralöl einander gegenüber.

Vorteile
  • Besonders für ältere Fahrzeuge geeignet
  • Günstiger
Nachteile
  • Verdampft schneller
  • Muss häufiger nachgefüllt werden
  • Neigung zur Schlammbildung

Es eignet sich besonders für ältere Fahrzeuge. Ein Nachteil dabei ist aber, dass es schneller verdampft.

Synthetisches Öl

Früher wurde für alle Motor- und Getriebeöle Mineralöl verwendet. Durch die Modernisierung der Getriebearten und der damit einhergehenden Komplexität der Anforderungen musste jedoch eine andere Lösung daher.

Vollsynthetisches Öl wird im Labor künstlich erzeugt und hat den großen Vorteil, dass es weniger zu Verstopfungen führt. Das ermöglicht längere Wechselintervalle und vereinfacht das Mischen mit Additiven.

Die Vor- und Nachteile von synthetischen Ölen werden in der Tabelle kurz zusammengefasst.

Vorteile
  • Verbindung mit Additiven ist einfacher
  • Kann exakt auf Bedürfnisse der Fahrzeuge abgestimmt werden
  • Weniger hitzeempfindlich
Nachteile
  • Teurer
  • Für ältere Fahrzeuge weniger geeignet

Das Öl kann auf die Bedürfnisse eines Fahrzeugs abgestimmt werden. Es eignet sich aber nicht für altere Fahrzeuge.

Heutzutage wird oftmals eine Mischform der beiden Öle verwendet. Diese Schmierstoffe werden als halbsynthetisch oder teilsynthetisch bezeichnet. In dieser Form können die Vorteile von vollsynthetischem Öl mit den Eigenschaften von Mineralöl miteinander kombiniert werden und ein optimaler Schmierstoff hergestellt werden.

Wofür wird Automatikgetriebeöl verwendet?

Die Hauptaufgabe von ATF Öl besteht darin, die Betriebssicherheit des Automatikgetriebes zu gewährleisten. Um diesen Zweck zu erfüllen, hat der Schmierstoff verschiedene Funktionen inne:

  • Arbeitsmedium für interne Hydraulikzwecke, z.B. Ventilbewegungen
  • Regulation der Reibung von Bremsbändern und Lamellenkupplungen bei Schaltvorgängen
  • zuverlässiger Schutz vor Verschleiß und Korrosion
  • Schmierung der Zahnräder
  • Viskosität bei wechselnder Temperatur stabilisieren
  • Oxidationsstabilität regulieren
  • Temperaturkontrolle
  • Anti-Schaumverhalten regulieren
  • Druckübertragungsmedium der Drehmomentwandler (bei Wandlerautomatik)

Um all diese Anforderungen erfüllen zu können, werden den Grundölen Zusatzstoffe beigemischt. Diese sogenannten Additive sind bei den modernen Getriebearten unerlässlich.

Welches ATF Öl benötige ich für welches Fahrzeug?

ATF Öle können aufgrund der besonderen Anforderungen der jeweiligen Getriebeart nicht allgemeingültig eingesetzt werden. Es ist wichtig, dass du bei einem Getriebeölwechsel die Herstellerempfehlungen strikt beachtest. Diese findest du in der Bedienungsanleitung und im Werkstatthandbuch.

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Ein Ratteln und Ruckeln beim Gangwechsel kann ein Anzeichen dafür sein, dass das Getriebeöl gewechselt werden muss. (Bildquelle: Valdemars Magone / Unsplash)

Viele Hersteller haben eigene Spezifikationen entwickelt, welche für ihre Fahrzeugmodelle zu verwenden sind. Die meisten beruhen entweder auf der Spezifikation Dexron von General Motors oder Mecron von Ford.

Welches ATF Öl du nun für dein Fahrzeug – sei dies ein BMW, ein Oldtimer, ein Porsche, ein Audi, ein VW Golf oder ein Motorrad – verwenden sollst, kann hier aufgrund der Komplexität der Auswahlkriterien nicht beantwortet werden.

Für jeden Fahrzeugtyp gibt es mehrere passende Getriebeöle. Zudem schließt der Einsatzbereich einiger ATF Öle viele Getriebearten ein, weshalb sie bei diversen Fahrzeugen einsetzbar sind.

Wie kann ich ATF Öl wechseln?

Steht ein Getriebeölwechsel bevor, kannst du dich grundsätzlich zwischen drei Varianten entscheiden:

  • Ölwechsel selber vornehmen
  • Einfacher Ölwechsel bei einem Fachmann
  • Ölwechsel und Getriebespülung beim Fachmann

In den folgenden Abschnitten werden alle drei Varianten kurz vorgestellt.

Ölwechsel selbst vornehmen

Nur erprobte Schrauber sollten das Getriebeöl selber wechseln. Zudem wird wärmstens empfohlen, die Bedienungsanleitung zur Hilfe zu nehmen. Diese enthält alle notwendigen Informationen zum Öl, sowie zur Ablass- und Einfüllschraube.

Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen erfolgreichen Ölwechsel:

  1. Wagen warmfahren und möglichst alle Gänge einmal durchschalten
  2. Wagen auf Hebebühne fahren
  3. Ablass- und Einfüllschraube aufdrehen: Wo diese sind, kannst du der Bedienungsanleitung entnehmen.
  4. Altes Getriebeöl ablassen und in einem Behälter auffangen
  5. Ablass- und Einfüllschraube erneuern
  6. Neues Getriebeöl einfüllen: Dafür benötigst du meistens eine Spritze oder einen Einfüllschlauch.
  7. Altöl korrekt entsorgen: Führst du den Ölwechsel selbst durch, solltest du das alte Öl korrekt entsorgen. Wie auch bei anderem Altöl gehört Getriebeöl zum Sondermüll und muss bei den entsprechenden Stellen abgegeben werden.

Befolge strikt diese Anweisungen. Der Einsatz eines falschen Öls kann zu einem Getriebeschaden führen.

Einfacher Ölwechsel beim Fachmann

Da viele Menschen keine erfahrenen Mechaniker sind und über keine Hebebühne verfügen, erfolgt ein Ölwechsel normalerweise in einer Werkstatt und wird von einem Profi durchgeführt. Zudem sind einige Getriebearten äußerst kompliziert aufgebaut, weshalb ein Ölwechsel auch für einen versierten Schrauber einen enormen Aufwand bedeuten würde.

Speziell bei Direktschaltgetrieben benötigt ein Ölwechsel einiges an Erfahrung. Es ist ein sehr komplexes und sensibles System. Daher empfehlen wir bei dieser Art von Getriebe, den Wechsel einem Fachmann anzuvertrauen.

Auch der Fachmann führt bei einem einfachen Ölwechsel die oben genannten Schritte durch. Zusammengefasst sind dies: Altes Getriebeöl in einer Wanne ablassen, Ölwanne reinigen und danach das neue Öl einfüllen.

Ölwechsel und Getriebespülung beim Fachmann

Wenn ein Ölwechsel ansteht, stellen sich viele die Frage, ob das Getriebe gleich auch gespült werden soll. Der Vorteil der Getriebespülung ist, dass man damit wirklich all das alte Öl aus dem Getriebe bekommt. Ansonsten bleibt meistens ein Teil des Öls zurück.

Bei manuellen Schaltgetrieben ist ein einfacher Ölwechsel meistens ausreichend. Da bei Automatikgetriebe jedoch sehr oft altes Öl zurückbleibt, wird hier meist eine Spülung empfohlen.

Ein Ratteln und Ruckeln beim Gangwechsel sind Anzeichen dafür, dass ein Ölwechsel und oftmals auch eine Getriebespülung notwendig sind. Wird dies nicht gemacht, funktioniert die Gangschaltung plötzlich nicht mehr und das Getriebe geht kaputt.

Wann muss ich ATF Öl wechseln?

Es kommt selten vor, dass Fahrzeugbesitzer das Getriebeöl wechseln müssen. Normalerweise wird das Getriebeöl beim Kauf des Fahrzeugs ausgetauscht, was meist bis zu acht Jahren reicht.

Doch auch Getriebeöl und auch Motoröl verlieren durch die Abnutzung über die Jahre hinweg an Viskosität. Dadurch wird das Getriebe nicht mehr ausreichend vor Verschleiß geschützt.

Fachleute empfehlen einen Getriebeöl-Wechsel nach 80.000 bis 120.000 Kilometern.

In Ausnahmefällen muss jedoch der Fahrer das Öl früher austauschen lassen. Solche Ausnahmefälle können sein:

  • Ölflecken unter dem Getrieb: Getriebe ist undicht
  • Getriebeöl hat sich mit Kondenswasser vermischt
  • Gänge des Fahrzeugs lassen sich schwer schalten: Vor allem im ersten und zweiten Gang, wenn das Öl noch kalt ist.
  • Ungewöhnliche Geräusche bei der Gangschaltung: Rasseln oder Rattern beim Gangwechsel

Da Getriebeöl so lange funktionsfähig bleibt, wird es oft als wartungsfrei angepriesen. Trotzdem ist ratsam, das Getriebeöl alle 2 bis 3 Jahre zu kontrollieren.

Kann man Automatikgetriebeöle mischen?

Da jedes ATF Öl unterschiedliche Additive und dadurch auch spezifische Eigenschaften aufweist, sollten sie grundsätzlich nicht miteinander vermischt werden. Es gibt jedoch Öle, die miteinander vermischt werden können.

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Für einen Getriebeölwechsel wird das Fahrzeug auf eine Hebebühne gefahren. Das alte Öl muss in einem Behälter aufgefangen und danach fachgerecht entsorgt werden.
(Bildquelle: John Hernandez / Pixabay)

Ob dies der Fall ist, entnimmst du am besten dem Datenblatt des jeweiligen Öls. Dort findest du Informationen zur Mischbarkeit mit anderen Ölen.

Wenn du dir nicht sicher bist, welches Öl im Getriebe ist, kann es Sinn machen, bei einem Ölwechsel auch eine Getriebespülung durchzuführen. Dadurch wird das alte Öl ganz ausgespült und eine Vermischung mit dem neuen Öl vermieden.

Welche Farbe hat ATF Öl?

Um das Getriebeöl besser vom Motoröl und anderen Flüssigkeiten im Fahrzeug unterscheiden zu können, wird es oftmals gefärbt. Mehrheitlich kommt es in den Farben Blau, Grün oder Rot vor. Oftmals werden die Farben von den Fahrzeugherstellern vorgegeben.

Wo kann ich ATF Öl kaufen?

Mehrheitlich wird der Ölwechsel in einer Werkstatt vorgenommen. Wenn du das Öl jedoch selber wechseln möchtest, kannst du das passende ATF Öl am besten in einer Tankstelle, in Fachgeschäften für Autozubehör oder auch in einem Onlineshop kaufen. In den Tankstellen findest du eher kleinere Behälter, meist um die 250 ml.

Nach eigener Recherche sind die folgenden Onlineshops die Vorreiter im Online Verkauf von ATF Öl:

  • amazon.de
  • kfzteile24.de
  • atp-autoteile.de
  • atu.de
  • schmierstoff-zentrale.de
  • pkwteile.de
  • motoroel.de

Einige Onlineshops bieten auch guten Kundensupport und kompetente Kaufberatung.

Was kostet ein ATF Ölwechsel?

Der Preis für einen ATF Ölwechsel ist stark abhängig vom Fahrzeugtyp. Zudem ist entscheidend, ob du den Ölwechsel selber durchführst oder es in einer Werkstatt machen lässt.

In der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick über die Preisspannen von AFT Ölen entsprechend ihres Einsatzbereichs. Die Preise verstehen sich jeweils pro Liter und beziehen sich auf Onlineshops. Grundsätzlich sind ATF Öle in Tankstellen und Fachgeschäften eher teurer.

Einsatzbereich Preisspanne in € / l
Achsgetriebe 10 – 13 €
CVT-Getriebe 4 – 10 €
DCT-Getriebe 10 – 12 €
Lenkungssysteme 5 – 13 €
Multitronic-Getriebe 8 – 10 €
Schaltgetriebe 5 – 15 €
Nebenantriebe 5 – 13 €

Wenn du den Wechsel in einer Werkstatt durchführen lässt, kommt natürlich neben den Materialkosten auch noch die Arbeitszeit hinzu. Dann variiert der Preis zwischen 100 und 300 Euro.

Möchtest du zusätzlich noch eine Getriebespülung, musst du zwischen 300 und 800 Euro rechnen. Dieser Preis hängt jedoch stark von der jeweiligen Werkstatt bzw. vom Fahrzeugmodell ab.

Bildquelle: Yastremska / 123rf

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